Bericht von der Afrikareise 2003

Im August 2003 reiste das Team Gerhard Ehrenreich, Burkhard Lohmann, Anne Degenhardt und Tanja Jürß des Projekts "Gehörlosigkeit macht nicht Halt vor Grenzen" nach Uganda.
Die Reise begann in Kampala, der Hauptstadt Ugandas. Uganda, dessen Name "Land der Menschen" bedeutet, hat insgesamt 24,7 Millionen Einwohner bei einer Fläche von 236.000 Quadratkilometern. Es gehört zu den ärmsten Ländern dieser Welt. Die Menschen leben überwiegend von den landwirtschaftlichen Produkten wie: Baumwolle, Mais, Kaffee, Erdnüsse und Bananen. Die Familien haben durchschnittlich 8 Kinder. Der Bevölkerungswachstum steigt stetig an. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Lehrers beträgt zwischen 40-70 Dollar, das eines Arztes 200-300 Dollar. In anderen Berufen erhalten die Menschen jedoch meist viel weniger Gehalt, sodass sie von dem leben müssen, was sie an Lebensmitteln selber anbauen. Viele Afrikaner sind arbeitslos. Eine staatliche Unterstützung für kranke oder behinderte Menschen, wie in Deutschland, gibt es dort nicht.
Den Menschen mangelt es an vielem: Essen, sauberes Wasser, medizinische Versorgung, eigene Häuser zum Wohnen, Geld für die Familie oder für den Schulbesuch der Kinder. Der Strom fällt oft aus, sodass die Orte im Dunkeln versinken.

Ugandischen Nationalen Gehörlosen Verband (UNAD) die gesamte Vorstandschaft mit unserem Projektteam: links Tanja Jürß, ganz rechts, Burkhard Lohmann, dritter von rechts. Mitarbeiterin aus Kopenhagen, 4. von rechts. G. Ehrenreich, in der Mitte Präsident, kniend:Anne Degenhardt 
Ugandischen Nationalen Gehörlosen Verband (UNAD) die gesamte Vorstandschaft mit unserem Projektteam: links Tanja Jürß, ganz rechts, Burkhard Lohmann, dritter von rechts. Mitarbeiterin aus Kopenhagen, 4. von rechts. G. Ehrenreich, in der Mitte Präsident, kniend:Anne Degenhardt

In Kampala wurden wir von UNAD-Mitgliedern, der Uganda National Association of the Deaf, empfangen. In den ersten Tagen wurden wir von UNAD-Mitgliedrn begleitet. Es wurden verschiedene Einrichtungen von und für gehörlose Menschen besucht. Wir waren in der Schule "Uganda Shool for the Deaf" in Kampala für gehörlose und taubblinde Kinder, UNISE - einer Universität für Dolmetscher und Gehörlosenlehrer, sowie einer Berufsschule für Gehörlose.
Nach einigen Tagen fuhren wir nach Masaka zur Schule St. Mark VII Unit for the deaf. Hier werden gehörlose Kinder unterstützt. Wir wurden schon sehnlichst erwartet. Die Lehrkräfte und Kinde begrüßten uns, die Freude war groß. Drei Wochen blieben wir in der Schule, die an vier andere Schulen für hörende Kinder angrenzt. Zur Zeit werden in der St. Mark VII insgesamt 138 Kinder im Alter von 4-16 Jahren bis zur 7.Klasse unterrichtet. Das Problem ist, dass die gehörlosen Kinder nach der 7.Klasse entlassen werden und keine Möglichkeit haben, einen Beruf zu erlernen. Es fehlt eine Berufsschule mit Fachlehrkräften und Lehrmaterial für die Ausbildung gehörloser Kinder.

Burkhard Lohmann gibt Werkunterricht. Er ist selbst Berufsschullehrer im BBW Winnenden 
Burkhard Lohmann gibt Werkunterricht. Er ist selbst Berufsschullehrer im BBW Winnenden

Burkhard Lohmann aus Stuttgart ist Berufsschullehrer im BBW Winnenden. Er hat auf dieser Reise mit den gehörlosen Kindern handwerklichen Unterricht durchgeführt. Er hatte Werkzeug selbst mitgebracht. Die Kinder waren begeistert, denn sie sahen zum ersten Mal eine Säge, Bohrmaschine und anderes handwerkliches Material. Wir setzten uns dafür ein, dass später eine Berufsfachschule in Bwanda-Masaka entstehen soll.
Die Kinder an der St. Mark VII Schule lernen und wohnen dort. Sie fahren nur in den Ferien nach Hause, falls die Eltern sich dies finanziell leisten können, oder sie nicht so weit weg wohnen.

Kinder Essen Mittag im Freien, ein Speisesaal fehlt noch an allen Ecken und Enden. G.erhard Ehrenreich beobachtet die Kinder beim Essen 
Kinder Essen Mittag im Freien, ein Speisesaal fehlt noch an allen Ecken und Enden. G.erhard Ehrenreich beobachtet die Kinder beim Essen

Die Kinder werden von Katholische Nonnen und 12 hörenden Lehrkräften betreut. Während unseres Aufenthalts führten die Kinder viele Tänze auf, zu denen die Lehrer trommelten. Sie sangen Gebärdenlieder und machten ein Theaterstück mit tollen Kostümen.
Das Schulgeld in Höhe von 120.000 Ugandische Schilling (ca. 60 Dollar)zahlten die Eltern alle vier Monate. Da viele Eltern dies nicht zahlen können, hatten wir in Deutschland Patenschaften für besonders arme Kinder vermittelt.
Für die Eltern findet 5 Mal im Jahr in der Schule ein Gebärdenkurs statt. Laut Bericht von Sr.Immaculate Rose Namakula interessieren sich viele Eltern nicht mehr für ihre Kinder, sobald diese in der Schule sind.

Gerhard Ehrenreich übergibt der Schulleitung Sr. Immaculate die Hörgeräte mit Batterie 
Gerhard Ehrenreich übergibt der Schulleitung Sr. Immaculate die Hörgeräte mit Batterie

Im Jahr 2002 haben wir 2.755,00 Dollar für den Neubau eines Jungen-Schlafsaals an die Schule gespendet. Heute konnten wir uns den Neubau ansehen und waren glücklich zu sehen, was mit den Spendengeldern alles erreicht wurde. Neben den Sachspenden wie: Kleidung, Stifte, Papier, Fußbälle und Spiele konnten noch 5.000,00 Euro überreicht werden. Sr.Immaculate Rose war sprachlos vor Freude und den Tränen nahe.

Die Kinder freuen sich über den neuen Schlafsaal und bedanken sich für die Spende vom letzten Jahr aus Deutschland. 
Die Kinder freuen sich über den neuen Schlafsaal und bedanken sich für die Spende vom letzten Jahr aus Deutschland.

Von diesem Geld soll ein Mädchen-Schlafsaal entstehen. Ebenso kann davon Möbel, Kleidung und Betten für die Schule gekauft werden.
Wir überreichten auch die Spenden der Pateneltern: Geld, Kleidung und Schulsachen. Die Kinder konnten es gar nicht glauben, so beschenkt zu werden und zeigten ihr schönstes Lächeln.
Die Gebärdensprache ist in Uganda eine anerkannte Sprache, die jedes gehörlose Kind erlernt, so kann es sich mit anderen Kindern und Erwachsenen austauschen.

Das Projektteam mit der Schulleitung Sr. Immaculate mit den Geschenken an die Schule 
Das Projektteam mit der Schulleitung Sr. Immaculate mit den Geschenken an die Schule

Das Projektteam dankt allen Menschen in Deutschland, die sich für das Projekt interessieren und durch Spenden und Patenschaften unterstützt.
Die Schule plant in ferner Zukunft, gemeinsam mit dem Projektteam einen Kindergarten und eine angegliederte Berufsfachschule zu bauen.
Im nächsten Jahr werden wir die Schulleitung zum 5. Bayerischen Landestreffen in Bayreuth vom 9.-13. Juni 2004 nach Deutschland einladen.
Für den 2-wöchigen Aufenthalt in Deutschland, bitten wir um Geldspenden, um die Kosten zu decken.

Das Projekt "Gehörlosigkeit macht nicht Halt vor Grenzen" kann nur von Spenden leben, daher bitten wir weiterhin um Ihre Unterstützung durch eine Spende, um auch andere Schulen für gehörlose Kinder in Tansania und Äthiopien unterstützen zu können.

Für größere Spendenbeträge ab 50,00 Euro stellt der Landesverband Bayern der Gehörlosen e.V. eine Spendenquittung aus, die als Vorlage beim Finanzamt eingereicht werden können. Bitte nicht vergessen: Ihre genaue Anschrift auf dem Überweisungsformular, damit Ihnen die Quittung zugeschickt werden kann. Für Beträge bis 50,00 Euro gilt der Einzahlungsschein als Spendenquittung.

Spendenkonto:
Landesverband Bayern der Gehörlosen e.V.
Bank für Sozialwirtschaft München AG
"Sonderkonto Afrikaprojekt"
Konto: 7803303
BLZ: 70020500


Wir sind im Internet www.gehoerlosen-afrikaprojekt.de
zu sehen. Dort sind alle Neuigkeiten und allgemeine Informationen aufgeführt.

Wer Interesse an einer Patenschaft für ein gehörloses Kind hat, wende sich bitte an Frau Katina Geißler, Fax: 089 / 38898238 oder e-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Mit einer monatlichen Spende in Höhe von 15,00 Euro sorgen Sie dafür, dass Ihr Patenkind unbesorgt zur Schule gehen und mit Essen und Trinken versorgt werden kann.

Weitere Informationen unter
www.gehoerlosen-afrikaprojekt.de

Nochmals ein herzliches DANKESCHÖN an alle Spender, die den gehörlsoen Menschen in Afrika geholfen haben.

Gerhrad Ehrenreich / November 2003

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